In den allerletzten Stunden des Jahres sind die ersten 13 Bilder der neuen Serie über Nadelquerschnitte aufgenommen in Autofluoreszenz*) fertig geworden. Bei allen Motiven handelt es sich um Koniferenquerschnitte. Die Schnitte sind zwischen 35 und 50 μ dick. Die Aufnahmen (Panoramen aus 2 bis 7 Stapeln) können aus bis zu 700 Einzelbildern bestehen. Um die vielen, aufgenommene Details erkennen zu können, müsste man die Bilder auf mehr als 1 m Größe ausdrucken, was im Internet leider nicht geht. Es wird aber sicher auch aus dieser Serie wieder entsprechende Ausstellungsbilder geben.
Das für mich persönlich spannende an dieser Serie ist, dass ich sie vor einem Jahr in dieser Qualität gar nicht hätte realisieren können. Der Grund liegt zum Teil an der neuen Sensortechnologie (Nikon Z6) und an einem Linsensystem im UV-Strahlengang des Mikroskops, das die Lichtmenge auf einen kleinen Durchmesser bündelt und damit konzentriert. Durch diese technische Verbesserungen bekam ich zwei Aspekte eines Problems (1) die lange Belichtungszeit, die ursprünglich bei Einzelbildern im Bereich von 30 Sekunden lag sowie (2) die Abnahme der Autofluoreszenz-Aktivität bei langer Anregung durch UV-Licht in den Griff. Wenn man nur Einzelaufnahmen macht bemerkt man die abnehmende Autofluoreszenz nicht unbedingt sofort, bei einer Panoramaaufnahme (Serie) muss aber die Aktivität gleichmäßig sein. Mit meinem Equipment benötige ich derzeit nur 1 bis 2 Sekunden pro Einzelaufnahme, damit reduziert sich die Prozessdurchlaufzeit massiv und der erste Stapel unterscheidet sich nicht vom letzten (auch wenn ein Stapel aus bis zu 100 Einzelbildern besteht).
Technische Daten zu den Aufnahmen: Es wurden Objektive (UPLSAPO mit 4x, 10x, 20x und 40x) eingesetzt – diese werden im Fotostrahlengang durch eine 2,5fache Vergrößerung des Projektivs und einer zusätzlich wirksamen Tubusvergrößerung noch einmal verstärkt.
Beleuchtet wurde mit einer 100 Watt HBO-Lampe im APO-Lampenhaus, das eingesetzte Prisma bei allen Bildern ist Blau (B) Weitband.
*) Autofluoreszenz: das Objekt wird mit Licht (in meinem Fall oberhalb von Blau) angeregt und strahlt im sichtbaren Bereich schwach in Richtung Sensor zurück.